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Chris Reeve: Designer und Schöpfer des legendären Sebenza

Chris Reeve ist einer der legendärsten Namen in der Welt der Messer. Seit den 80er-Jahren ist er ein Trendsetter, wie er im Buche steht. Innovationen aus seiner Hand finden sich heute in fast allen Taschenmessermarken wieder.

Chris Reeve

Geboren4. Dezember 1953 in Durban, Südafrika
WohnortBoise, Idaho, USA
Messermacher seit1982
Eigene MarkeChris Reeve Knives
Chris Reeve

Wenn man die gesamte Design- und Fertigungskarriere von Chris Reeve mit einem Wort beschreiben würde, wäre es Präzision. Es gibt kaum einen Messerhersteller, der so präzise arbeitet wie Chris Reeve Knives. So stellte Reeve beispielsweise einmal einen Ingenieur ein, der zuvor für Boeing gearbeitet hatte. Dieser erklärte Reeve für verrückt, weil er bei seinen Messern engere Toleranzen verwendet, als Boeing es beim Bau von Flugzeugen tut.

Das unvergleichliche Chris Reeve Sebenza

Das bekannteste Design von Chris Reeve ist das legendäre Sebenza. Der Name Sebenza bedeutet „Arbeit“. Obwohl die meisten erstmal schlucken müssen, wenn sie ein Messer dieser Preisklasse tatsächlich benutzen, ist das Sebenza durchaus darauf ausgelegt, gut brauchbar zu sein. Die Materialien, Formen, Toleranzen und der technische Einfallsreichtum: Das Sebenza ist in seiner Klasse einzigartig. Das vielleicht am meisten kopierte und gefälschte Taschenmesser aller Zeiten.

Das Sebenza 21 Pivot Bushing

Einzigartig am Sebenza 21 ist die Konstruktion des Drehpunktes (Scharniers). Kurz gesagt geht es dabei darum, dass das Messer garantiert spielfrei und zentriert ist und gleichzeitig immer gut und leichtgängig bleibt. Etwas ausführlicher: Das liegt daran, dass Chris Reeve den Abstand zwischen den beiden Griffteilen (dem Rahmen) durch eine Stahlbuchse bestimmen lässt. Diese Buchse ist exakt so lang wie die Dicke der Klinge und der Unterlegscheiben zusammen (plus eine minimale Toleranz für Schmiermittel usw.).

Eine schematische Zeichnung der Pivot-Konstruktion des Sebenza 21.

So kannst Du den Drehpunkt halb herausschrauben und die Klinge bleibt trotzdem sauber in der Mitte sitzen, ohne nennenswertes Spiel. Ein toller Kontrast zu „normalen“ Taschenmessern, bei denen man den Drehpunkt genau einstellen muss, damit das Messer schön zentriert wird.

Du fragst dich vielleicht, warum nicht mehr Hersteller diese Lösung verwenden. Die Sache ist die: Es ist unglaublich arbeitsintensiv, ein Taschenmesser mit einer solchen Buchse einzustellen. In der Montageabteilung von Chris Reeve Knives lassen seine Mitarbeiter den ganzen Tag lang Unterlegscheiben über ein Stück feines Schmirgelleinen laufen. Damit stimmen sie die Dicke der phosphorbronzenen Unterlegscheiben ab, bis das Messer perfekt verläuft.

Chris Reeve Mnandi, Inkosi, Green Beret, etc...

Der große Erfolg von Reeve begann mit dem Sebenza. Aber er hörte damit nicht auf! Im Anschluss daran brachte er viele verschiedene Taschenmesser und feststehende Messer heraus. So hat er das Mnandi-Herrenmesser entworfen. Ein sehr stylisches und kompaktes Messer, eingelegt mit edlen Materialien.

Als Nachfolger des erfolgreichen Sebenza 21 brachte Reeve das Sebenza 25 heraus. Inzwischen ist die Evolution mit der Inkosi-Serie einen Schritt vorangegangen. Aus technischer Perspektive ist diese noch weiter entwickelt. So sind die verwendeten Unterlegscheiben großartig und die Konstruktion des Anschlagbolzens ist phänomenal.

Auch die Klingenform, mit der einst alles begann, wurde nicht aus den Augen verloren. Die feststehenden Messer sind absolut fantastisch. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Anwendern (wie dem Militär) und dem Designer Bill Harsey führte zu fantastischen Messern wie dem Green Beret und dem Professional Soldier. Unser persönlicher Liebling ist und bleibt jedoch das Nyala. Ein fantastisches Jagdmesser mit einem wundervollen Griff.

Der Erfinder des Framelocks

Eine der berühmtesten Erfindungen von Chris Reeve ist wohl der Framelock. Oder wie er es selbst einmal nannte: das Reeve Integral Lock (RIL). Während Linerlock-Messer in den 80er-Jahren auf dem Vormarsch waren, verbesserte Reeve diesen Mechanismus. Anstelle eines dünnen Stahl- oder Titanblatts nutzte er die volle Dicke einer Seite des Rahmens. Das Ergebnis ist ein noch festerer Verschluss mit einer noch größeren Kontaktfläche. Nicht nur wegen des dickeren Materials stärker, sondern auch, weil die Hand des Benutzers eine Rolle spielt. Indem Du das Messer in der Hand hältst, presst Du den Verschluss nämlich noch besser in Position. Der Framelock ist heutzutage bei fast jedem Taschenmesserhersteller zu finden. Aber die Genauigkeit und Passform, mit der Reeve arbeitet, wird nur selten übertroffen.

Der Framelock ist heutzutage bei fast jedem Taschenmesserhersteller zu finden. Aber die Genauigkeit und Passform, mit der Reeve arbeitet, wird nur selten übertroffen.

Eines der Merkmale eines Framelock von Chris Reeve ist das Late Lock-Up. Bei schlechteren Marken deutet ein Late Lock-Up darauf hin, dass die Verriegelung am Ende ihrer Lebensdauer angelangt ist. Bei Chris Reeve ist dies jedoch Standard: eine große Kontaktfläche und kein Platz mehr zum „Rutschen“. Das muss auch nicht sein. Reeve fertigt den Framelock so perfekt, dass er auch nach Jahren noch einen perfekten Lock-up ermöglicht. Ein Sebenza oder Inkosi mit einem frühen Lock-Up ist seltener als eines mit einem Late Lock-Up. Absolut kein Manko, sondern ein Qualitätsmerkmal.

All die anderen Innovationen

In seinen mehr als dreißig Jahren als hauptberuflicher Messermacher hat sich Chris Reeve noch viel mehr einfallen lassen. So ist er derjenige, der ein Messer aus einem einzigen Stück Stahl mit einem hohlen Griff erdacht hat. Er fand heraus, dass man bei einem Framelock die keramische Detentkugel auch an der Ecke des Riegels anpressen kann, um zusätzliche Haltbarkeit zu erzielen. Er hat gemeinsam mit Crucible an der Entwicklung der Stahlsorten CPM-S30V und CPM-S35VN gearbeitet. Er ist der erste, der erkannt hat, dass es sinnvoll ist, Unterlegscheiben aus Phosphorbronze zu perforieren, um die Reibung zu reduzieren und Schmiermittel zu speichern. Außerdem kann er eine Reihe von Verriegelungen vorweisen und gilt als einer der ersten, der einer Klinge ein Stonewashed-Finish verpasst hat.

Einer der Montagetische bei Chris Reeve Knives

Die jungen Jahre des Chris Reeve

Chris Reeve wurde am 4. Dezember 1953 in Durban, Südafrika, geboren. Er machte eine Ausbildung zum Maschinenbauingenieur. In seiner Freizeit fährt er gerne Motorradrennen. Er ist einer der wenigen Fahrer, der nicht von einem Werk gesponsert wird. Deshalb stellt er viele Teile und Werkzeuge selbst her. Einfallsreichtum war auch damals schon an der Tagesordnung.

Als Reeve Mitte der 70er-Jahre eingezogen wurde, fehlte ein wichtiger Teil der Standardausrüstung: ein Messer. Aufgrund seines begrenzten Budgets beschließt er, selbst eines zu konstruieren. Ein schönes Messer mit einem Holzgriff. Gut für das feuchte Durban, aber eher weniger geeignet für die Wüste nahe der Grenze zu Mosambik. Innerhalb weniger Tage wird das Holz rissig. Als Soldat ist das natürlich nicht besonders gut.

Als wahrer Bastler beginnt er umgehend, nachzudenken und zu skizzieren. Das Ergebnis ist ein Messer, bei dem die Klinge und der Griff aus einem Stück Stahl gefertigt sind. Zusätzlich mit einem hohlen Griff versehen. Das eignet sich wunderbar, um ein Survival-Kit unterzubringen. Wechselhafte Witterungsbedingungen in Bezug auf Wärme und Luftfeuchtigkeit sind so kein Problem mehr.

Schließlich brachte Reeve in den frühen 80er-Jahren die ersten One Piece-Messer heraus. Vollkommen individuell und handgefertigt. Von Produktion ist noch keine Rede. Schon bald war die Nachfrage groß, im Januar 1984 begann er als hauptberuflicher Messermacher.

Im Jahr 1987 präsentierte Reeve den ersten Vorgänger des Sebenza. Dieses Messer wird von der Knifemakers Guild South Africa mit dem Award „Best folding knife“ ausgezeichnet. Der Beginn einer ganzen Reihe von Auszeichnungen, die folgen sollten.

Gemeinsam mit seiner Frau Anne arbeitet Chris Reeve in den darauffolgenden Jahren am Aufbau des Unternehmens. 1989 beschließen sie, dass ihr Unternehmen eine größere Zukunft in den Vereinigten Staaten hat. Sie wandern von Südafrika nach Boise, Idaho in den USA aus.

Hier entwirft und arbeitet Chris Reeve weiter an seinem makellosen Ruf. Die Male, die er den prestigeträchtigen Manufacturing Quality Award gewonnen hat, lassen sich nicht mehr an einer Hand abzählen. Er entwickelt neue Messer. Sowohl solo, als auch zusammen mit Designern wie Grant & Gavin Hawk und William (Bill) Harsey. Für Messerliebhaber und Messermacher sind die Messer von Chris Reeve nach wie vor das Maß aller Dinge.