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Lionsteel T6 | Review von Padraig Croke

Das T6 ist ein weiteres fantastisches Messer aus der Lionsteel-Fabrik, das von Michele "Moletta" Pensato entworfen wurde, um das bereits beeindruckende Sortiment an Survival-Tools zu ergänzen. Nachdem ich in den letzten Jahren mehrere Lionsteel-Modelle hatte, darunter das Bestman, die Modelle B40 und B41 sowie das M5, habe ich das Gefühl, das einem ein Lionsteel vermittelt, wirklich schätzen gelernt. In jeder Hinsicht scheinen sie immer besser zu werden und ihre Werksausführungen ständig zu verbessern. Als dieses neue Survival-Messer auf meinem Schreibtisch landete, war ich neugierig auf ihre neuste Entwicklung. Und zufälligerweise sollte ich in der folgenden Woche an einem einwöchigen Bushcraft-Kurs im Osten Finnlands mit Karu Survival teilnehmen. Ich beschloss also, dieses Messer mitzunehmen, um es in weniger erfahrenen Händen zu testen, mit Kursteilnehmern, die wahrscheinlich noch nie ein Outdoormesser benutzt hatten, und um zu sehen, ob es funktionieren und die Woche überleben würde!

Inhalt

Ergonomie und Materialien

Bevor wir auf meine persönlichen Erfahrungen mit dem T6 eingehen, sollten wir einige der Eigenschaften dieses Messers betrachten und feststellen, warum es sich gut als Survival-Tool eignet. Beginnen wir mit den Griffschalen, das T6 wird mit schön geformtem Micarta am Griff geliefert. Ich fand es gerade grob genug für einen guten Grip, und gleichzeitig glatt genug, um natürlich in der Hand zu liegen. Außerdem ist dieser Griff aus einem Stück gefertigt, wobei die Klinge in den oberen Teil des Griffs übergeht und mit sternförmigen Bolzen befestigt ist. Das war für mich ein sehr schönes Detail und trug zum angenehmen Griff bei, den ich vor allem unter den Fingern spürte, wo man bei gröberem Stahl und Griffmaterial schnell Scheuerstellen bekommt. Die Form liegt ergonomisch sehr gut in der Hand und bleibt komfortabel, mit angenehmen Ausbuchtungen am Ende und rund um den Fingerschutz. Der Griff hat eine schöne große Kordelöse auf der Rückseite und einen freiliegenden Knauf mit dem mittlerweile typischen 90-Grad-Feuerstahlabstreifer an einer der Kanten.

Das allgemeine Gefühl, das ich hatte, als ich das T6 zum ersten Mal in der Hand hielt, würde ich mit einem meiner Lieblings-Survival-Messer vergleichen... dem Ka-Bar BK2, vielleicht eines der erschwinglichsten und am besten durchdachten Survival-Messer auf dem Markt. Im Falle des T6 erhält man etwas mehr Stahl als beim BK2, mit etwa 2 mm mehr Höhe und 2,5 cm Länge. Allerdings ist das T6 etwas dünner und leichter, wodurch es etwas eleganter in der Hand liegt. Zumindest fühlen sich die beiden sehr ähnlich an, abgesehen vom Preisschild... das T6 ist nämlich doppelt so teuer wie ein BK2! Aber nach einem Upgrade auf Micarta-Griffschalen und eine gute Kydexscheide, haben sie etwa den gleichen Preis.

das Ka-Bar BK2 und das Lionsteel T6

Ein weiteres wirklich schönes Merkmal des T6 ist die Kydexscheide mit MOLLE-kompatiblen Riemen und einem großen, stabilen Druckknopf am Griff, der verhindert, dass die Scheide auf die Seite rutscht oder herumschwingt. Die Scheide ist wirklich vielseitig und kann sowohl an der Seite als auch an einem Brustgurt oder Rucksack getragen werden. Das Kydex ist perfekt geformt und das Einrasten der Klinge ist sehr befriedigend. Die Spannung ist hier wirklich gut, und ich würde die Qualität mit der vergleichen, die man von einem Spezialisten wie Armatus Carry erwarten würde. Obwohl die Druckknöpfe hier nicht so stabil sind. Aber alles in allem eine wirklich solide Scheide, und definitiv nicht nur eine Nebensache beim T6.

Ein Survival-Messer in Händen eines Kursteilnehmers

Jede Form und Kurve dieses Messers ist leicht überdimensioniert. Normalerweise würde ich das für übertrieben halten, aber hier sind alle Elemente so gut ausbalanciert, dass der große Fingerschutz und die superhohen Seiten das Messer tatsächlich sehr angenehm zu benutzen machen, zum Beispiel, wenn man es für Ziehschneidebewegungen nahe an der Klinge oder am Klingenrücken hält. Ich denke, dies macht es auch zu einem sichereren Messer, vor allem für einen Anfänger, und der elegante Klingenrücken bietet eine schöne Balance, die ich nicht erwartet hatte.

Ohne das Messer selbst zu missbrauchen, was ich bei Messerrezensionen nicht immer für eine gute Idee halte, dachte ich, es könnte ein interessantes Experiment sein, einmal zu beobachten, wie ein für Survival-Aufgaben konzipiertes Messer instinktiv benutzt wird. Und zwar ohne, dass der Benutzer ein Muskelgedächtnis aufgebaut hat oder die Disziplin besitzt, Werkzeuge ordnungsgemäß zu pflegen, wobei es mir selbst schwerfallen würde, dies nicht zu tun. Wir Messerfans wissen, was wir benutzen und wie wir es benutzen müssen. Wie wir unsere Messer schleifen und pflegen müssen... und auch wie wir sie einsetzen müssen. Aber ist das immer der Fall? Liegt der Nutzen eines Messers allein beim Benutzer?

Ich habe dieses Messer nicht gepflegt. Während der Woche habe ich es, abgesehen von einer leichten Nachbearbeitung der Schneide, nicht gereinigt. Ich habe es auf dem Boden liegen lassen, auf Steinen und Kies, und habe das Messer an alle weitergegeben. Warum habe ich das getan? Mir fallen da mehrere Dinge ein. Das erste ist, wenn ich sehe, wie die Leute in Schweden mit billigen Moraknivs umgehen. Jeder hat dort mehrere davon herumliegen, meist mit Farbe beschmiert vom Öffnen von Dosen oder ohne Scheide im Gartenschuppen, bis sie mal wieder hervorgeholt werden, um den Rasenmäher aufzubrechen. Ein reines Nutzwerkzeug für den Endverbraucher, ohne fetischartige Vorstellungen darüber, wie schön scharf die Kante ist und ob es sich mit einer Kydexscheide oder einer Lederscheide besser anfühlen würde. Es ist ihnen einfach egal.

Das ausgewiesene Camping-Werkzeug

Meiner Meinung nach sollte ein Messer, das als Survival-Tool angesehen wird, diese Art von Verwendung verkraften können, egal wer es in die Hand nimmt. Also haben wir aus dem T6 das ausgewiesene Camping-Messer für die Woche gemacht, und ich habe es den Kursusteilnehmern gegeben, die es abwechselnd benutzt haben! Eines der wichtigsten Dinge, die wir zum Überleben brauchen, ist eine Möglichkeit, Feuer zu machen, um uns zu wärmen, unsere Kleidung zu trocknen und unser Trinkwasser zu reinigen. Und so war der erste Schritt die grundlegendste aller Grundlagen... Holz hacken.

Nach einer kurzen Lektion in Sachen Hacken Batoning machten sie sich daran, alte Kiefern- und Birkenstämme zu spalten. Und das T6 enttäuschte nicht. Ich frage mich, ob die Form des Messerrückens hier auch eine Rolle spielt, aber es zerstörte das Holz vollständig und zerteilte Astknoten und Verwachsungen ohne große Anstrengung. Und wenn es auch etwas Mühe kostete, so hatte ich doch keine Probleme, mit dem Schlagen auf die Rückseite des Messers oder damit, den Schlagstock gerade auf die Messerspitze zu setzen. Es folgte ein Spitzentest, bei dem wir das Messer in den Hackblock steckten und herumdrehten, und das Ergebnis war perfekt. In einem Stück Holz fanden wir eine alte Bleikugel aus einer Schrotflinte, die wir ohne Schwierigkeiten heraushebeln konnten. Am nächsten Tag gingen die Kursusteilnehmer mit Mikko auf Navigationstour, während einige von uns im Basislager blieben, um das Feuer am Brennen zu halten und das Mittagessen vorzubereiten. Ein perfekter Zeitpunkt, um der Messer-Leidenschaft zu fröhnen und sie zu testen. Der unerwartet starke Regen in der Nacht zuvor hatte unser gesamtes Brennholz aufgeweicht, also mussten wir uns darum kümmern. Ich habe den Vormittag damit verbracht, Stämme zu spalten, um mit dem T6 an das trockene Material zu kommen. Innerhalb einer halben Stunde hatte ich einen großen Haufen gespaltenes Holz, mit dem ich das Feuer für das Mittagessen machen konnte. Zur Holzverarbeitung ist dieses Messer wirklich perfekt geeignet!

Ein Werkzeug für Feinarbeiten oder Schnitzereien ist es jedoch nicht. In diesem Punkt wird das T6 durch seine Form ein wenig beeinträchtigt. Es ist perfekt für einen Anfänger, der sich an größere Messer gewöhnen muss, aber vielleicht nicht so sehr für einen erfahrenen Holzschnitzer, der ein Messer braucht, das universell einsetzbar ist. Für ein oder zwei Zeltheringe und vielleicht sogar einen kleinen Sturz ist das in Ordnung, aber alles darüber hinaus ist realistisch gesehen etwas schwierig. Dafür gibt es einige Gründe, aber ich würde sagen, es liegt vor allem an der Größe. Die aggressive Verdickung des Knaufs sorgt dafür, dass es in der Hack- oder Vollgriffposition wirklich gut in der Hand liegt, sie macht es aber auch unmöglich, die Klinge in der Brusthebelposition zu verwenden. Die Verdickung hält Deine Hand zurück und die freiliegende Zange drückt in Deine Brust. Die Form der Klinge erschwert auch das Durchführen von Push Cuts.

K490-Stahl

Wir alle haben unsere Vorlieben, wenn es um Stahlsorten geht, und ich glaube, das hält uns oft davon ab, neue Dinge auszuprobieren. Wir wollen natürlich 3V und M390, aber manchmal kann ein unbekannter Stahl auch überraschen. Soweit ich der Website entnehmen kann, hat Lionsteel für das T6 ausschließlich K490 verwendet und nicht ihre üblichen Stahlsorten M390, 3V und Sleipner. Ich muss zugeben, dass K490 kein Stahl ist, den ich gut kenne, und so war ich neugierig, wie er funktionieren würde, da ich nur das Gefühl eines Lionsteel-Messers aus Sleipner-Stahl kenne. Ich denke, Lionsteel hat sich für die Verwendung dieses Materials entschieden, weil es weltweit aus Gründen, auf die wir hier nicht näher eingehen müssen, an Stahl fehlt. K490 ist ein Kaltarbeitsstahl von Böhler, d.h. er ist für die Bearbeitung bei Temperaturen unter 200 Grad ausgelegt, im Gegensatz zu Warmarbeitsstählen, die hohem Verschleiß, Hitze und Druck standhalten können, wie z.B. beim Umformen, Schneiden und Stanzen von Metallen bei hohen Temperaturen von 480 bis 760°C. Es soll ein wirtschaftlicherer Produktionsstahl sein, mit einer besseren Zähigkeit und Verschleißfestigkeit. Was bedeutet das alles für Dein T6? Nun, soweit ich es beurteilen kann, ist es ein ziemlich zäher Stahl, perfekt für alle Schläge und Stöße, die ein Survival-Messer zu erwarten hat. Während der Woche hatte ich nie auch nur den geringsten Zweifel an dem Messer, während die Kursusteilnehmer mein Messer missbrauchten. Woran es meiner Erfahrung nach aber doch mangelte, war die Beibehaltung der Schärfe. Ein chirurgisches Skalpell ist das T6 nicht gerade. Ob man das von einem Messer dieser Größe überhaupt erwarten kann, ist natürlich fraglich, aber nach einem Tag Gebrauch wurde die Schneide bei mir merklich stumpfer, bis zu dem Punkt, an dem die Feathersticks bestenfalls noch gehackt waren. Aber er scheint sich schnell zu erholen und fühlt sich an wie jeder andere Werkzeugstahl, den man vom Schleifen kennt, wie 01 oder A2-Stahl.

Überlebensnutzen

Nach Feuer und einem Dach über dem Kopf brauchen wir Nahrung und Wasser. Kann uns ein Messer in dieser Situation helfen? Nehmen wir an, Du stößt auf Konserven oder Wasser. Wärst Du dafür mit Deinem Messer gut ausgerüstet? Ich würde von meinem Messer erwarten, dass es Aluminiumdosen standhält, und anscheinend denken sie beim Militär genauso. Mikko, der meinen Kurs leitet, hat jahrzehntelange Erfahrung in der finnischen Armee und sagt, dass sie dort so Dosen öffnen. Er zeigt mir, wie sie sie aufschneiden, indem er mit der Hand nach unten einsticht und dann mit der vom Körper abgewandten Schneide des Messers nach oben ruckelt. Die Form des Rückens beim T6 reduzierte die Reibung an der Dose und ermöglichte ein leichtes Einschneiden in das Material ohne Einklemmen, was die Aufgabe sehr erleichterte. Wir haben das mit ein paar Dosen ausprobiert, um zu sehen, wie sich unsere bewährte Schneidkante dabei schlägt. Wie man sich vorstellen kann, verlief es so, wie ich es erwartet hatte, und es kam zu Verformungen (so genannten "Rollen") an unserer Schneidkante. Nicht schlecht! Aber dennoch Verformungen, und das beeinträchtigte die Leistungen des Messers. Aber nachdem wir schnell mit einem Stein ein wenig nachgearbeitet hatten, waren wir wieder in Form... zumindest fast.

Fazit

Am Ende der Woche war ich müde. Die Kursteilnehmer fuhren zurück in die Niederlande, und ich kehrte an die Westküste zurück, wo ich wohne. Im Zug hatte ich Zeit, in Ruhe darüber nachzudenken, was dieses Messer leistet und wie ich es in diesem Artikel beschreiben würde. Das T6 sah wirklich gut benutzt aus, als ich nach Hause kam. Die Klinge war voller Fett, Kiefernharz und Essensreste. Der Griff war schwarz und durch Asche und schmutzige Hände verstopft. Aber ich muss sagen, es hat gute Arbeit geleistet. Mit seinen hochwertigen Materialien und Fertigungsverfahren, dem großartigen Stahl und der robusten Scheide kann das T6 mit den Besten mithalten. Ich würde es am ehesten mit einem modernisierten Ka-Bar BK2 vergleichen. Ich bin wirklich ein Fan der Ästhetik und des Gefühls eines Lionsteel geworden. Dieses preisgekrönte italienische Unternehmen ist definitiv ein Außenseiter in der Messerwelt und versucht, mit den älteren Fabriken in den USA zu konkurrieren. Wenn Du auf der Suche nach einem Stück zuverlässigem Stahl bist und nicht genau weißt, wofür Du Dich entscheiden sollst, würde ich sagen, gib Lionsteel eine Chance. Ich glaube nicht, dass Du enttäuscht sein wirst. Das T6 ist ein tolles Camping-Werkzeug. Vielleicht ein bisschen teuer, aber dennoch ein wertvolles Werkzeug.

Vorteile

  • Hervorragendes Camping-Messer, geeignet für Holzarbeiten, zum Feuermachen und Hacken
  • Kydexscheide in Topqualität (Qualität vergleichbar mit Armatus Carry)
  • Wunderschön gefertigter Micarta-Griff
  • Leicht genug, um es gut benutzen zu können, aber sehr solide
  • Schlagbolzen für einen Feuerstahl am Knauf
  • Einfach zu schleifen

Nachteile

  • Etwas unpraktisch für verschiedene Griffpositionen
  • Es fehlt an Finesse für feinere Arbeiten. Nicht geeignet für komplizierte Arbeiten, die über die Herstellung eines Zeltherings oder eines Feuerbogens hinausgehen
  • Die Erhaltung der Schneidkante könnte besser sein
  • Etwas teuer für das, was man bekommt
Padraig Croke

Padraig Croke ist ein begeisteter Bushcraft- und Outdoorfan, Löffelschnitzer und Wanderer. Er ist Co-Host des Podcasts „The Trial by Fire“, einem Podcast über Bushcrafting und anderen Outdooraktivitäten, der von 2018 bis 2023 ausgestrahlt wurde. Er ist Grafik Designer und Fotograf und wenn er nicht gerade für uns schrebt, ist er gerne draußen unterwegs auf der Suche nach neuen Fotomotiven.

Im Podcasts „The Trial by Fire“ diskutieren Padraig Croke und Joe Price über alles, was mit Bushcrafting und Outdoor zu tun hat. Du findest alle Episoden auf TrialByFire. Außerdem findest Du sie auch, wenn Du auf iTunes, Spotify und Sicherlich nach „The Trial by Fire Podcast“ suchst. Vergiss nicht, @thetrialbyfirepodcast auf Instagram zu folgen.

Danke Padraig für Deine tolle Review!