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Wie schleift man eine Schere?

Du denkst wahrscheinlich nicht einmal darüber nach, aber deine Küchenschere ist eines der am häufigsten benutzten Werkzeuge in der Küche. Du schneidest bestimmt manchmal Papier, Pappe oder Aluminiumfolie damit, vielleicht aber auch Kräuter, Gemüse und sogar Fleisch und Fisch. Es ist also nicht verwunderlich, dass Deine Schere auf die Dauer an Schärfe verliert. Du merkst es dadurch, dass Du mehr Kraft einsetzen musst und Du nicht mehr einen vollständigen Schnitt von der Öffnung zur Spitze der Schere machen kannst. In diesem Fall gibt es nur noch eins: Deine Schere schleifen.

Für das Schleifen von Scheren gilt, was uns betrifft, dasselbe wie für Messer: Das kannst du prima selbermachen. Wie Du das machst, hängt vor allem vom Zustand der Schneiden ab. Wenn Du feststellst, dass das Schneiden etwas weniger reibungslos geht, aber immer noch möglich ist, reicht manchmal die Verwendung von Schleifpapier aus. Mache mit beiden Seiten Deiner Schere fünf bis zehn vollständige Schnitte in einen Bogen Schleifpapier (die Korngröße ist dabei nicht so relevant) und Du wirst merken, dass Deine Schere wieder merklich besser schneidet. Wenn Du allerdings ein wirklich sehr scharfes Ergebnis haben möchtest oder Du Deine Schere dermaßen misshandelt hast, dass sie stumpf geworden ist und nicht einmal mehr durch ein DIN-A4-Blatt kommt, wird es Zeit für stärkeres Geschütz. Du kannst Deinen Schleifstein zum Einsatz bringen.

Schleifen an einem Schleifstein

Eine Schere an einem Schleifstein zu schleifen erfordert eine andere Technik, als das Schleifen von Messern. Die meisten (Küchen)Messer - bis auf eine japanische Ausnahme - haben nämlich eine beidseitig geschliffene Klinge. Die Schneide hat dann eine V-Form. Bei Scheren ist es anders, denn sie haben zwei Klingen. Beide sind „nur” an der Außenseite geschliffen, auch „Chisel grind” (Meißelschliff) genannt. Wenn Du eine Schere schleifen möchtest, kannst Du sie deshalb am besten auseinandernehmen und beide Seiten als separate „Messer” betrachten. So kannst Du einfacher die gesamte Schneide schleifen. Dabei verhinderst Du, dass Du Dich beim Schleifen der einen Klinge versehentlich an der anderen schneidest.

Nimm die Schere auseinander

Womit Du anschließend anfängst, ist die Wahl des richtigen Schleifsteins. Wenn es sich nur um ein Nachschleifen handelt, kannst Du einen feinen Stein nehmen (Korn 1.000 oder höher). Sollte Deine Schere ziemlich stumpf sein, musst Du die Schneide zuerst mit einem gröberen Schleifstein wieder in Form bringen. Dabei wäre eine Körnung von 100 bis 400 zweckmäßig. Da alle Scheren aus rostfreiem Stahl gefertigt sind, kannst Du Schleifmittel aller Arten verwenden. Wenn Du ein schnelles Ergebnis möchtest, kannst Du einen Diamanten wählen. Ein Vorteil dabei ist, dass der Schleifstein nicht ausgehöhlt und deswegen sehr lange halten wird. Solltest Du allerdings etwas mehr Zeit haben und möchtest ein feineres Ergebnis, als Du es mit Diamantschleifsteinen erhältst, dann reicht auch Keramik, Aluminiumoxid oder Novaculit.

Die Innenseite der Klinge schleifen

Den geeigneten Stein gefunden? Dann wird es Zeit, mit dem Schleifen der Innenseite der ersten Klinge zu beginnen. Wir sprechen dabei noch nicht von der Schneide, sonder über die flache Innenseite. Durch häufiges Benutzen der Schere, bei dem sich beide Klingen aneinanderreiben, kann sie nämlich ungleichmäßig abgenutzt sein. Das möchtest Du als erstes wiederherstellen. Außerdem entfernst Du auf diese Weise eventuellen Rostbefall.

Nachdem Du den Schleifstein nassgemacht hast, platzierst Du die Klinge der Schere flach darauf. Mit einer kontrollierten Bewegung bewegst Du sie von der Öffnung (die Stelle, wo die Klinge in den Griff übergeht) bis zur Spitze über den Schleifstein. Benutze dabei die gesamte Länge des Steins mit nur geringem Kraftaufwand. Der Stein muss die Arbeit verrichten. Wiederhole dies bis - sollte davon die Rede sein - aller Rost entfernt ist. Du kannst auch über die gesamte Länge der Klinge mit einem Stift oder Bleistift Markierungen anbringen. Wenn Du sie alle weggeschliffen hast, ist die Klinge völlig eben.

Glätte die Innenseite der Schere

Jetzt die Schneide

Anschließend ist es Zeit für die Schneide. Der Vorteil des Schleifens einer Schere gegenüber eines Messers ist, dass die Schneide ziemlich breit und gut sichtbar ist. Im Prinzip ist also der entsprechende Schleifwinkel bereits für Dich festgelegt. Jetzt platzierst Du die Klinge schräg auf den Schleifstein, damit die gesamte Schneide Kontakt zum Stein hat. Mache jetzt dieselbe Bewegung von der Öffnung in Richtung Spitze, dabei die gesamte Schleifoberfläche nutzend. Abhängig davon, wie stumpf die Schere war, kann möglicherweise ein Grat entstehen (je stumpfer, desto größer das Risiko eines Grats). Wenn du einen Grat bemerkst, kannst Du mit dem Schleifen stoppen. War Deine Schere noch relativ scharf, bevor Du anfingst zu schleifen, kannst Du die Schneide mit einem Stift markieren, um zu sehen, ob Du genug weggeschliffen hast.

Ist die Klinge scharf genug? Dann kannst Du diesen Vorgang mit der anderen Hälfte der Schere wiederholen. Wenn Grate entstanden sind, kannst Du sie einfach entfernen. Befestige beide Scherenteile wieder aneinander und mache ein paar Schneidebewegungen. Durch das Übereinandergleiten der beiden Klingen werden die Grate verschwinden.

Platziere die Schneide vollständig auf dem Schleifstein und mache eine Bewegung von der Öffnung zur Spitze der Schere

Hat es geklappt? Schön! Es gibt natürlich außer dem Schleifstein mehrere Arten, Deine Scheren zu schleifen. Chef's Choice hat beispielsweise eine elektrische Scherenschleifmaschine. Mit diesem System kannst Du aus einem festgelegten Winkel schleifen, äußerst praktisch.

Wenn Du eine Tormek Schleifmaschine benutzt, könntest Du eine speziell dafür entworfene Tormek Scherenklemme erwägen. Mit dieser Klemme, kannst Du sowohl kleine Haushaltsscheren als auch große Gartenscheren schleifen. Aufgrund der ausgeklügelten Form der Führungsplatte wird sie starr an der Führungsstange der Schleifmaschine befestigt.

Work Sharp bietet ebenfalls elektrische Schleifsysteme, mit denen Du (unter anderem) Scheren schleifen kannst. Es gibt beispielsweise die Work Sharp Ken Onion Edition, eine Art kleine professionelle Schleifmaschine mit einem Führungssystem. Damit kannst Du so ziemlich alle denkbaren scharfen Werkzeuge schleifen, darunter also auch Scheren. Eine weitere Option ist der Work Sharp Knive & Tool Sharpener, der mit einem speziellen Aufsatzstück für das Schleifen von (zum Beispiel) Scheren geliefert wird.

Bist Du der glückliche Eigentümer eines Edge Pro Apex Schleifsystems und möchtest auch Deine Scheren damit schleifen? Dann ist es vielleicht eine Überlegung wert, den speziellen Adapter für das Schleifen von Scheren anzuschaffen. Dies ist zwar eine etwas teurere Option, allerdings kannst Du damit genau den Winkel einstellen, den Du haben möchtest. Was das betrifft, bieten elektrische Schleifmaschinen weniger Auswahl.

Ein weiteres Schleifsystem, das Du benutzen könntest, ist der Spyderco 204MF Sharpmaker. Er wird mit einer umfangreichen Auswahl an Schleifstäben geliefert, die außerdem einzeln dazu zu bestellen sind. Der Spyderco ist ein einfach zu bedienendes System. Es muss allerdings angemerkt werden, dass man extrem stumpfe Scheren (und Messer) damit höchstwahrscheinlich nicht mehr scharf bekommt. Daher empfehlen wir in diesem Fall lieber zum Beispiel die Benutzung eines Diamantschleifsteins.

Es kann außerdem ein Schleifstab benutzt werden, der Nachteil ist allerdings, dass er ziemlich instabil ist. Es ist schwierig, denselben Schleifwinkel beizubehalten. Das Risiko, dass Deine Schere übermäßig geschliffen wird, ist dann ziemlich groß. Messerschärfer sind ungeeignet, weil sie beide Seiten der Klinge schleifen. Das sollte bei Scheren natürlich nicht passieren.

Kurzum: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Deine Scheren zu schleifen. Möchtest Du mehr über das Schleifen im Allgemeinen erfahren? Dann lies schnell weiter über die Grundlagenprinzipien des Schleifens!